Allein um die Welt – Vendée Globe
Die Vendée Globe gilt als die härteste Einhandregatta weltweit, denn sie ist eine Non-Stop-Einhand-Segelregatta, deren Kurs einmal um die Welt führt. Erstmals ausgetragen wurde die Vendée Globe 1989, sie findet seither alle vier Jahre statt. In dieser Non-Stop-Regatta müssen 24.000 Seemeilen zurückgelegt werden, dabei darf weder Land betreten noch fremde Hilfe beansprucht werden. Start- und Zielhafen ist das französische Les Sables-d’Olonne. Der Kurs führt ostwärts, eine Umsegelung in Richtung Westen ist in diesem Bereich sehr schwierig und gefährlich. Das Kap der Guten Hoffnung, das Kap Leeuwin sowie das Kap Hoorn müssen an Backbord bleiben, die Antarktis an Steuerbord. Es kann weitere Punkte geben, die verpflichtend passiert werden müssen, um gefährliche Manöver im Eismeer zu vermeiden. Die stürmischen antarktischen Gewässer stellen höchste Anforderungen an die Teilnehmer der Vendée Globe, bereits mehrfach kam es zu Unfällen.
Vergangene und künftige Vendée Globe
Die Vendée Globe Regatta ist extrem anspruchsvoll, immer wieder scheiden zahlreiche Teilnehmer im Rennverlauf aus. 2008/2009 erreichten nur elf von 30 Teilnehmern den Zielhafen, 2012/2013 waren es elf von 20. Nicht immer ist Ausscheiden der Grund dafür, es kommt durchaus vor, dass Segler nach einem Unfall nicht mehr erreichbar sind und verschollen bleiben.
Die Vendée Globe 2008/2009 hatte Michel Desjoyeaux in 84 Tagen plus einige Stunden gewonnen. Er hatte bereits die Regatta 2000/2001 gewonnen, damals brauchte er beinahe zehn Tage länger. Im ersten Regattajahr 1989 hatte der damalige Sieger noch etwas über 109 Tage gebraucht.
Die letzte Vendée Globe 2012/2013 gewann Francois Gabart in etwas mehr als 78 Tagen. Er ist damit der jüngste und schnellste Teilnehmer an dieser Regatta.
Die Bootsklassen in der Vendée Globe
In dieser Regatta dürfen alle Einrumpfboote der Open 60-Klasse teilnehmen. Vor 2004 waren auch Einrumpfboote der Open 50-Klasse zugelassen. Diese Open-Klassen sind in bestimmten Aspekten nicht eingeschränkt, Gesamtlänge, Tiefgang und andere Parameter unterliegen jedoch gewissen Einschränkungen.
Erster deutscher Teilnehmer 2016/2017
Der Hamburger Profi-Segler Jörg Riechers wird 2016 als erster deutscher Teilnehmer in der Vendée Globe starten. Sein gutes Abschneiden in der französischen Testregatta Trophée Azimut war für diese Entscheidung ausschlaggebend. Riechers, der am Ende Fünfter wurde, konnte den Szenestars Francois Gabart und Michel Desjoyeaux, die beide bereits die Vendée Globe Regatta gewonnen haben, lange Zeit standhalten.
Foto: 6/04/2014 – © Alexis Courcoux